Schweizer Sportwissenschaft zwischen Tradition und Zukunft

Bericht zur 1. Jahrestagung SGS vom 13. / 14. Februar 2009

Im Sinne des Tagungsthemas sollte der Bogen gespannt werden von den historischen Wurzeln bis zu Zukunftsperspektiven.

Neben den Hauptvorträgen bestand die rege genutzte Möglichkeit, sportwissenschaftliche Forschungsarbeiten in Form von Posterpräsentationen vorzustellen. Für die besten Beiträge von NachwuchswissenschaftlerInnen wurde der SGS-Nachwuchspreis vergeben.

Die 1. Tagung der Sportwissenschaftlichen Gesellschaft der Schweiz hatte unter anderem das Ziel, Dozierende der sportpraktisch-methodischen Ausbildung aus verschiedenen Ausbildungsinstitutionen für Sport und Sportwissenschaft anzusprechen, die bis anhin wenig Bezüge zur sportwissenschaftlichen Forschung hatten.

Im Rahmen des gut besuchten Fensters „Sportpraxis“ wurden verschiedene Konzeptionen der praktisch-methodischen und didaktischen Ausbildung aus verschiedenen Sportinstituten und Pädagogischen Hochschulen der Schweiz vorgestellt. Die Referenten demonstrierten mit ihren interessanten Beiträgen die Vielseitigkeit von Problemstellungen aus der Perspektive einer theoriegeleiteten Praxisvermittlung. Insbesondere konnten Aspekte der Integration von Sportpraxis in den Gesamtstudienplan mit dem aktiven Publikum diskutiert werden.


Ziel des Blocks "Sport-Studiengänge in der Schweiz" war es, die im Netzwerk Sportstudien Schweiz repräsentierten Studiengänge in ihrer jeweilige inhaltlichen Ausrichtung und der dahinterliegenden Philosophie vorzustellen. Dabei zeigte sich, dass die in der Netzwerkkonferenz vor einigen Jahren eingeleitete thematische Schwerpunktsetzung zu greifen beginnt.

Allerdings ist auch die Varianz innerhalb der Studiengänge relativ gross. Dies betrifft sowohl die Verbindung mit dem Nebenfach (Minor) und dessen Gewichtung, als auch die inhaltliche Schwerpunktsetzung und die Anteile an sportmethodisch-didaktischer Ausbildung. Das erweitert die Auswahlmöglichkeiten zukünftiger Studierender auf 10 Bachelorprogramme und 10 Masterprogramme, die unterschiedliche Grade der Spezialisierung aufweisen und als Monofach- oder Mehrfachstudium ausgelegt sind. Aufgrund der inhaltlichen Varianz ist der Übergang zwischen den Programmen jedoch nicht immer möglich. Damit verbunden sind auch Unklarheiten bei der gegenseitigen Anerkennung und Unsicherheiten bei denjenigen, die – im Sinne der Bolognareform – für einen Teil ihres Studiums an eine andere Institution wechseln möchten. Hier besteht noch Klärungs- und Informationsbedarf, bei dem neben der SGS insbesondere auch die Schweizerische Netzwerkkonferenz der sportwissenschaftlichen Hochschul-Institute gefordert ist.